"Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste"
 "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste"

17 000 Kilometer in 80 Tagen ... oder ... einmal um halb Australien!

Erster Versuch - passt!

Man hat fast ganz Europa bereist, vom Nordkap bis Sizilien, von Portugal bis in die Ost-Türkei, die Jahre vergehen aber die Pläne für Reisen zu anderen Kontinenten lauern latent im Hinterkopf. Da braucht es dann nur eine kleine Sinnkrise und schon ploppen sie auf (die Pläne), wie Werbebanner im Browser und vermelden, dass deine Lebenszeit ja nicht unendlich sei, und schon ist man überzeugt, setzt sich hin und fängt an zu planen: Australien war schon immer auf der "must do" Liste und außerdem bin ich ja in meiner Frühzeit schon mal ein ganzes Jahr in Neuseeland gewesen, da sollte man doch noch mal nachschauen, was draus geworden ist!

 

Eins ist mir klar, das wird nicht billig werden! Über ein Reisebüro ergattere ich dann aber einen supergünstigen Flug von München nach Perth, nach Sydney, nach Auckland und zurück über Melbourne nach München für ganze 1300 Euro! Da kann ich mir für 80 Tage doch locker einen Toyota HiAce 4WheelDrive mit Dachzelt leisten. Und für 5 Wochen einen Mini-Camper für Neuseeland. Dazu 4 Monate Auslandskrankenversicherung, Ausfallversicherung und ein paar wichtige Impfungen und los geht's - aber erstmal noch 6 Wochen Griechenland im September und Oktober zum Einstimmen!

 

Dann klappt alles problemlos: am 21. Oktober bin ich "airborne", auf dem Weg nach Perth in West-Australien!

Letzte Nacht in Perth - Irish Pub

Eine gute Woche ist jetzt vergangen in Australien, Zeit zum Durchschnaufen hier in Monkey Mia, 1000 km nördlich von Perth. Der Flug mit Emirates über Dubai nach Perth war ok, problemloser als gedacht, da das Video-Angebot umfangreich war. Problemlose Abwicklung, nur das Bett im Hyatt-Regency floppte: Missverständnis meinerseits. Sie finden mir ein anderes Hotel und am nächsten Morgen bin ich pünktlich – dank UBER – am Prindiville Drive, um meinen 4WheelDrive abzuholen. 80 000 km, Dachzelt schon sehr gebraucht, aber das Auto ist ok.

 

Erste Fahrversuche, dann wird kräftig eingekauft. Wo, natürlich bei Aldi. Ich glaub ich seh‘ nicht richtig! Aber bei den Preisen hier ein wahrer Segen. Im Nachhinein habe ich nichts vergessen, also, auf geht’s.

 

Burns Beach im Norden von Perth passt nicht richtig für die erste Übernachtung, außerdem regnet es, und es ist – mit Verlaub – saukalt! Ich fahre einfach nach Norden, lerne einiges über die Gepflogenheiten hier in Aussie-Land und finde keinen passenden Platz. Dann, es ist schon finster, endlich eine 24 hrs Rest Area. Wird in Zukunft der Schwerpunkt meiner Übernachtungen werden: kostet nichts und Toilette ist auch meist dabei.

 

Ich merke schon, dass es hier “back to the roots“ heißt: ursprünglicher halt. Nicht so dekadent, wie bei meinen WOMO-Touren. Also, ich habe mitbekommen: Zwei Zwanzig- Liter Kanister, einen für Gebrauchwasser, einen für Diesel, jeweils einen Campingtisch und einen Klappstuhl; beides würde ich mich nicht trauen, auf dem Flohmarkt anzubieten, dazu noch einen Gaskocher ohne Patronen, eine Kühlbox, für 12/240 Volt, eine nagelneue 12-Volt-Lampe und ein Klapp-Dachzelt mit Leiter.

 

Ohne Einführung erschließt sich mir der Aufbau erst am ersten Übernachtungspatz, dank der Hilfe eines vagabundierenden Engländers mit selbstgebasteltem Wohnmobil und leider kaputten Zähnen und Füßen. Aber wie freundlich! Ich bekomme sofort Kaffee – übrigens nur Kaffeepulver und sehr gewöhnungsbedürftig vom Geschmack her! Wir bauen gemeinsam auf und ich beschließe, einen Tag länger zu bleiben, von wegen Aussitzen des Jetlags und so. Dabei fällt mir auf: Bier hab‘ ich vergessen einzukaufen, oh je!

 

Die erste Nacht ist Schlafen im Auto angesagt, da wusste ich leider noch nicht, wie man die Sitze arrangiert, um eine gerade Liegefläche zu bekommen, dementsprechend gefaltet bin ich am nächsten Morgen.  Aber, wie gesagt: "back to the roots!"

 

Es ist mir zu kalt und daher rolle ich nach Norden, in den Pinnacles National Park, eine Wüstenlandschaft mit Steinsäulen, vermutlich ein „petrified forest“. Macht Spaß darin auf (festen) Sandpisten rumzukurven.

 

North to Kalbarri-National-Park! Wunderschöne Steilküsten und dann der Durchbruch des Murchison Rivers durch die Felsebene. Ich sehe die ersten lebenden Kangaroos und Emus, ein Waran kriecht über die Straße, phantastisch – und „no snakes“!

 

Viel Wind, auch nachts, und beim Dachzelt bin ich mir nicht sicher, ob es hält. Im Nachhinein: es passt! Zwischendurch eine pinkfarbene Lagune (ich dachte wegen Algenblüte, aber BASF hat auch eine Dependance hier), Stromatolithen (die ersten sauerstofferzeugenden „Lebewesen“ auf der Erde), eine Bucht aus reinem Muschelsand, ähnlich dem Reiskornstrand in Sardinien, Baden im Meer mit erhöhtem Salzgehalt (endlich wieder mal ein Bad im Meer!), und dann das absolute Highlight: der Francois Peron National Park.

 

Man muss in Australien für jeden Park Eintritt bezahlen, ich habe mir ein Drei-Monats-Ticket besorgt. Das bringt mich auf die Preise hier: bisschen teurer als bei uns! Ein Burger kaum unter 10 Euro, in den Lokalen gibst du gerne 40 Euro aus! 

 

Aber zurück zum Francois Peron Park: Einfahrt nur mit 4WheelCars, zusätzlich verlangt: Low Ride Gear and Difflock – hab‘ ich doch beides! Am Eingang gibt’s eine Pump-Station: Reifendruck ablassen auf 20 Psi und los geht’s! Mann, macht das Spaß durch den knietiefen Sand zu wühlen! Die Übernachtung auf dem Platz in der Big Lagoon: spektakulär und windig.

 

Ich gönne mir nach diesem Abenteuer eine Nacht in Monkey Mia. Das ist nur ein Campground mit Hotel und einer Delphin-Fütterungsstation für die Touristen. Hat was von Königssee. Aber die Duschen und der Pool sind es wert. Und nun weiter nach Coral Bay zum Riff. Übrigens heißt die Gegend hier Sharks Bay - ich habe leider keinen einzigen Hai gesehen!

Sunset am Indischen Ozean

Hält die Luft nun im Reifen oder nicht? Ich verliere in 24 Stunden 10 Psi an Luftdruck. Die australischen Reifen haben innenliegende Ventile, die man herausschrauben kann, ähnlich wie die französischen Bikeschläuche, und das des linken Vorderreifens scheint nicht mehr ganz dicht zu sein.

 

Exmouth ist das neue Ziel, der Cape Range National Park. Und damit natürlich das Ningaloo Reef. Stellenweise nicht mehr als 30 Meter vom Strand entfernt. Der Stellplatz muss über eine Website gebucht werden und - es ist verdammt windig. Dieser Wind begleitet mich schon von Beginn an – er ist lästig. Aber die Schnorchel Drift nahe Turquoise Bay entschädigt für alles: eine Unterwasserlandschaft wie im Roten Meer, und was sehe ich als erstes? – natürlich diesen sehr giftigen Blue-Ring-Octopus. Leider ist die Sicht durch den Sturm nicht die beste.

 

Nach drei Sturmtagen – der Wind wird ständig stärker – gebe ich auf. 1. November, ob das hier ein Feiertag ist? Natürlich nicht! Ich fahre zu einer Reifenwerkstatt, erkläre mein Problem und zwei Minuten später habe ich ein neues Ventil und Geld werde ich auch keines los.

 

Jetzt, im Nachhinein, merke ich: ich bin viel zu schnell unterwegs. Ich brettere mit 100 km/h und habe noch gar nicht bemerkt, dass der Toyota sogar einen Tempomat hat. Wegen des Windes zweige ich von der Küstenroute ab Richtung Karijini National Park. Die Entscheidung war richtig, dafür erwischt mich die Hitze nun zum ersten Mal voll. 43 Grad und der Boden strahlt die Wärme unbarmherzig ab. Gottseidank gibt es in diesem Park die ersten Pools zum Schwimmen. Ein Genuss! Das Wasser hat so um die 28 Grad, ist relativ sauber, man kann auch mit dem Kopf untertauchen. Aber übernachten hier, fast ohne Schatten?

 

On the road again, weitere 200 Kilometer abgespult, bis eine „24 hours Rest Area“ hergeht. Das sind Rastplätze, etwas entfernt vom Highway, meistens mit Toiletten, überdachten Sitz- und Esstischen und einem oder mehreren Wasserbehältern, allerdings nicht zum Trinken. Und das kostenlos. Natürlich ist der Hygienestandard unterhalb dessen, was man gewohnt ist, aber was soll’s! Staubig ist es ja noch dazu. Zum Duschen reicht eine Wasserflasche, über den Kopf gekippt. Back to the Basics!

 

Ich treffe auf allen diesen Plätzen nette, interessante Menschen und auch wenn ich wegen des australischen Dialekts anfangs nur die Hälfte verstehe: man weiß, man ist nicht allein, so man nicht will. Ich treffe eine Amerikanerin in meinem Alter, die schon zwei Jahre durch die Welt tourt. Momentan in einem kleinen Mitsubishi Camper, nett eingerichtet, aber, das sagt sie selbst, von der Hauptstraße wegzufahren ist damit kaum möglich. Da sehe ich, dass ich die richtige, wenn auch wesentlich teurere Entscheidung getroffen habe: den 4WheelDrive!

 

Food- und Coolbox wieder aufgefüllt in South Headland und dann kommt der Eighty Mile Beach. Ein dementsprechend langer, knallweißer Sandstrand, an dem der Highway in 20 Kilometer Entfernung parallel entlang zieht: man sieht also: nichts! Drum gleich auf den ersten Campground und für zwei Nächte eingebucht. Hier trifft mich auch zum ersten Mal die Schwüle: 40 Grad und um die 80% Feuchtigkeit. Leider kann man im Meer nicht schwimmen: der Tidenhub beträgt um die 5 Meter, es ist flach, ähnlich wie im Wattenmeer.

 

Dann lockt Broome. Angepriesen als Urlaubsmekka und der Hit im Nordwesten mit eigenem internationalem Flughafen. Und was ist es: ein weiterer Hotspot wie Coral Bay oder Monkey Mia, nur viel größer. Ich suche die Dromedare am Cable Beach, aber der Sturm treibt die Sandfontänen gnadenlos auf die 10 Leute, die sich auf dem riesigen Areal verlaufen haben. Nein, nichts für mich. 40 Kilometer zurück bis zur T-Junction auf den Great Northern Highway (da sind mir dann doch die Kamele entgegengekommen, aufgekränzt wie Pfingstochsen für die Touristen).

 

Gewitter ziehen auf, von allen Seiten blitzt und donnerts, Regen ist auch dabei. Ich finde eine Rest Area, lege mich mit der kleinen Luftmatratze auf den Tisch, geschützt unter einem Dach und genieße meinen ersten tropischen Thunderstorm.

 

Am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei und ich hangle mich - immer noch viel zu schnell - weiter nach Nordosten.

Warum die Eile? Weil ich unbedingt vor Beginn der Regenzeit im Norden sein will, um die ganzen Parks noch erleben zu können. Im Nachhinein und für alle Nachahmer: nicht nötig, Zeit lassen!

 

Bei Derby entscheide ich mich, der Gibb River Road ein Stück zu folgen, obwohl mich einige davor gewarnt haben. Sie soll jetzt, zu Beginn der Regenzeit, in einem sehr schlechten Zustand sein. Eigentlich logisch, dass niemand mehr die Straße instand hält, wenn die Regenzeit bevorsteht. Regenzeit? Keine Spur von Regen!

 

Nach 100 Kilometern zweige ich ab zum Windjina NP. Es erwartet mich ein halb ausgetrockneter Fluss mit Krokodilen darin. Endlich! Die sind aber so scheu, dass sie vor mir fliehen. Erst eine Woche später erschließt sich mir der Grund, "Freshies". Die Schotterstraße ist fürchterlich, ich verpasse sogar den Tunnel Creek und nach 70 Kilometern Rumpelstraße bin ich froh, wieder auf dem Highway zu sein. Ohne 4Wheel-Drive – unmöglich.

 

Bei Halls Creek gibt es eine Abzweigung nach Palm Springs: 40 Kilometer Staub und dann eine Oase, wie in der Wüste - nichts wie los.

Nichts als Staub und dann plötzlich Palmen und ein Pond mit herrlich warmem Wasser. Treffe ein Paar, er ehemals Holländer, sie Deutsche. Sie wollen morgen in den Purnululu National Park; ich kneife, ohne einen zweiten Ersatzreifen traue ich mich nicht, der Weg soll sehr schlecht sein.

... und immer wieder brennt es!

Die Grenze zum Northern Territory ist nicht besetzt. Normalerweise wird hier darauf geschaut, dass niemand Verbotenes einführt (Obst, Eier, Honig – wegen eventueller Schädlinge). In Kununurra finde ich einen herrlich klaren Stausee mit kühlem Wasser und großer Liegewiese, ich glaub es kaum. Aber ganz wohl ist mir nicht und ich bleibe lieber in Ufernähe, wegen eventueller Krokodile.

 

Nächste Übernachtung 100 Kilometer vor Katherine, die Luft ist heiß und schwül. Zwei Franzosen fahren in entgegengesetzter Richtung mit einem Pickup inklusive Hänger, auf dem ständig der Generator läuft. Ist übrigens ganz normal, haben viele, manche sogar auf ihrem 4WheelDrive installiert – Vorteil: sie haben auch in der Früh kaltes Bier, ich muss erst ein paar Hundert Kilometer fahren zum nächsten Liquor Store.

 

Ein Backpackerduo aus Deutschland erzählt mir von warmen Quellen in Katherine – da muss ich hin! Und es ist wie im Märchen: von Bäumen geschützt liegt er da, der Thermal-Pool, frei zugänglich! Bei 32 Grad Luft- und Wassertemperatur säubere ich 2 Stunden lang meinen Körper. Zwar hängen schräg über mir große Flughunde, die das Ambiente ebenfalls genießen, aber sich nicht korrekt benehmen – aber was soll’s: ist eben nichts perfekt im Leben. Kurz bevor mir Schuppen und Schwimmhäute wachsen, geht’s weiter in den Kakadu NP. Im „airconditioned“ Info-Center wird der Eintrittspass für den Kakadu NP besorgt (kostet extra!) und schon drei Stunden später bin ich am Gunlom Campground beim Gunlom Waterfall Creek. Nur noch ein Rinnsaal in dieser Jahreszeit – eigentlich müsste es schon längst regnen - dafür ist es aber heiß und schwül, aber das will ich jetzt nie mehr erwähnen. Man passt sich einfach den Gegebenheiten an, meckert nicht, hält sich so ruhig wie möglich, um überhaupt etwas Schlaf zu bekommen – man kann eh nichts ändern.

 

Ansonsten enttäuscht mich der vielgerühmte Kakadu Park schon ein wenig, ok, die Felsmalereien und die Szenerie in Ubir sind schon beeindruckend, aber viele Camps und Trails sind schon geschlossen, die Ranger machen bereits Urlaub – gegönnt, freue ich mich eben auf Darwin

 

Großer Kulturschock: so viele Autos auf dem Weg zum Hafen von Darwin, dann der Blick nach Norden, wo nichts mehr ist außer Wasser, ein kurzer Bummel durchs Zentrum und ich dreh‘ wieder um nach Süden – es ist einfach nichts Interessantes hier und Übernachtungsmöglichkeiten gibt’s erst 25 Kilometer außerhalb.

 

Litchfield NP soll bei weitem schöner sein als Kakadu NP – stimmt! Erstmals bleibe ich beim Banyan Camp hängen, Wäsche waschen und "runterkommen". Erste Gewitter ziehen vorbei und es werden zwei tolle Abende mit den Einheimischen und ein paar „Travelworker“ (-innen). In der Nacht fühle ich mich wie im Dschungel, die Vögel ersetzen locker die fehlenden Affen mit ihrem Geschrei und wecken pünktlich beim Morgengrauen. Unglaublich, was die für eine „Metten“ veranstalten, ist nichts mit Ausschlafen!

 

In Park gibt es drei Schwimmstellen, an denen ich mich die nächsten Tage aufhalte. Bei einem gibt es sogar einen Kiosk und – man glaubt es nicht – Wi-Fi! Mit den Rangern bin ich übrigens nachts auf „Croc“-Suche gegangen. Ist ganz einfach: Taschenlampe an und schauen, wo die Augen, knapp über dem Wasser, leuchten. Mein lieber Schwan, waren das viele, aber halt nur „Süßwasser-Crocs“, sogenannte „Freshies“, die nichts tun, sagen die Einheimischen, die wollen nicht mal spielen. Trotzdem ist mir von nun an ein wenig mulmig zumute beim Schwimmen.

 

Edith Falls NP hat auch einen schönen natürlichen Swimmingpool und da kann ich mich endlich mal bewegen. 7 Kilometer lang führt ein Trail durch den Busch, bergauf und bergab am Creek. Traumhafte Ausblicke und obwohl ich um 9:00 Uhr wieder zurück bin, habe ich zwei Liter Wasser verbraucht in einer Stunde!

 

Ich bin richtig entspannt und entscheide mich für einen Offroad-Trail mit Bachdurchquerungen. 40 Km Offroadstrecke mit Übernachtung bei Vollmond, mitten im Bush – WOW!

Auf der Weiterfahrt laden mich zwei AUSSIES mit jeweils eigenem WOMO ein, mit ihnen die „Happy Hour“ zu genießen. Ich erfahre viel Interessantes über ihr Land - aus ihrer subjektiven Sicht.

Beim Zeltabbau am nächsten Morgen hab‘ ich dann meine erste Begegnung mit einer großen Spinne auf dem Autodach. Mit einem Stock ist sie schnell weggefegt, obwohl sie lautstark protestiert. Die Empfehlung der Einheimischen lautet: „Nicht lang überlegen, sofort handeln, dann passiert dir nichts!“ Danach bemerke ich, dass mein frisch gekauftes Brot sich von selbst bewegt: Tausende von winzig kleinen Ameisen haben es über Nacht bevölkert: ich muss meine Food-Box "generalreinigen".

 

 

Zur Erholung fahre ich zu den „Bitter Springs“ nach Mataranka in eine weitere, „warme Brühe“ und lass mich durchweichen. Ich habe mir schon gedacht, dass es ein wenig streng riecht: klar, Schwefelwasserstoff! Drei Tage schleppe ich den Geruch mit mir mit.

 

Das Daly Waters Pub, muss jeder besucht haben. Ein irres Sammelsurium von Gerätschaften und ein Pub, vollgepflastert mit Ausweisen, Bildern und allerlei mehr oder minder geschmackvollen Gegenständen des täglichen Bedarfs an Wänden und Decken. Das Bier vom Fass schmeckt ausgezeichnet, kein Wunder bei über 40 Grad! Dank WLAN konnte ich auch ein Quartier buchen in Perth für die letzten Tage in Australien.

 

Der Stuart Highway 1 zieht sich nach Süden, die Landschaft wird öder und langweiliger, ein Gewitter zieht auf, es stürmt! Aber außer ein paar Tropfen kommt nichts runter: Vier Jahre haben die hier keinen Regen gehabt, aber mit Bewässerung aus den selbst geschlagenen Brunnen wächst wenigstens ein bisschen Rasen, auf dem man sich die staubigen Füße abwischen kann. Ich lasse das Dachzelt offen, herrlich der Wind, auch wenn er heiß ist - dafür fressen mich die Mücken auf.

 

Bei den Devil Marbles stoppe ich und stolpere in der Hitze zwischen den abgeschliffenen Gesteinsbrocken herum. Laut indigener Urbevölkerung (so die offizielle deutsche Bezeichnung für die nicht mehr korrekte Bezeichnung „Aborigines“) leben hier Menschen unter den Felsen und versuchen Besucher in die Unterwelt zu verschleppen – da zieh‘ ich lieber weiter. In Barrows treffe ich viele „Locals“ und Indegeneous People - war ein lustiger Abend! In der Nacht muss ich allerdings das Zelt einklappen und im Auto schlafen: heißer Sturmwind. Aber jetzt ab in den Bush!

 

Zu den East MacDonnell Ranges zweigt man auf den Plenty Highway nach Gem Tree ab. Ein wunderschöner Campground mit Pool wartet dort auf mich, man könnte auf Opalsuche gehen, ich faulenze. Eigentlich wollte ich dann über den Cattlewater Pass weiter – Tipp aus dem Buch – aber der ist schon seit Jahren gesperrt, weil es zu viele Unfälle gab. Nehme ich halt den Arltunga Drive und übernachte – voll eingestaubt nach 50 Kilometer Rumpelpiste – auf einer Farm, mitten im Outback. Dort treffe ich den Skischulleiter des Charlotte Pass Skigebiets, der mir auch sofort einen Job für die nächste Saison anbietet, was ich dankend ablehne.

 

Nicht weit entfernt liegt das alte Goldgräbergebiet von Arltunga: ich stöbere dort einen Tag herum, krabble ein wenig in die alten Stollen, erinnere mich an die Warnungen vor den „Grubenottern“, lasse es bleiben und fahre weiter auf dem Rumpelweg nach Alice Springs.

Jetzt stehen die Highlights bevor: einige Tage in den West MacDonnells, dann 160 Kilometer wirklich grobe Strecke über den Mereenie Drive bis zum Kings Canyon. Die Umrundung des Canyons ist das erste Highlight. 4 Stunden kraxeln, und was für Aussichten hinab in den Canyon!

 

Dann die Olgas (Kata Tjuta) mit dem Rundweg durch das „Valley oft he Winds“, und am nächsten Tag der Uluru! Man hat schon hunderte Fotos gesehen, aber mal direkt davor zu stehen, das ist schon was - magisch!

Dann verödet der State Highway 1 mehr und mehr. Wohin man auch schaut, man sieht: nichts! Das hat auch wieder was. Ringsum nichts und mitten durch führt ein geteertes Band, auf dem man auch noch auf der falschen Straßenseite fährt.

 

Endlich Abwechslung: ein Salzsee! Und ausgerechnet jetzt fährt auch noch der Ghan (legendärer Zug von Adelaide nach Darwin) am See entlang! Ich treffe einen älteren, emeritierten Aussie, der den Weltuntergang heraufbeschwört und deshalb von Alice Springs nach Tasmanien übersiedeln will, weil Australien in ein paar Jahren unbewohnbar sein wird. Na ja, wenn’s weiter so trocken ist, dauert das sicher nicht mehr lange.

 

Bei der Fahrt über Port Augusta in die Flinders Ranges kann ich sehen, wie viele Farmer bereits aufgeben mussten. Riesige Flächen, einst beherrscht von Rinderherden, liegen nun brach, es wächst überhaupt nichts mehr. Beim Bush Camp in den Flinders bekomme ich abends und morgens Besuch von Kängurus und Emus, die meine Anwesenheit völlig ignorieren. Übrigens: die „Flinders“ sind ein absoluter Geheimtipp!

 

Bei der Rückfahrt nach Süden bemerke ich – direkt vor einer Werkstatt – eine große Schraube im linken Vorderrad; Glück im Unglück. Eine halbe Stunde Arbeit, und der Toyota ist wieder fit! Bevor ich zum Clare Valley komme, stoppe ich noch am Camp beim Mambray Creek im Mount Remarkable NP, raffe ich mich auf zu einer kleinen „Bergwanderung“ zum Sugar Gum Lookout: noch vor nicht so langer Zeit lebten hier einheimische Schafhirten und hüteten die Tiere für ihre „Landlords“.

 

Es ist inzwischen deutlich kühler geworden, der Ozean in der Nähe wird der Grund sein. Binnen weniger Kilometer treffe ich auf riesige, abgeerntete Weizenfelder und plötzlich: Weinreben, ich glaub‘s nicht. Bei einer Winzerei gibt’s ein nettes Gespräch mit der Besitzerin und einen guten Riesling - der Abend ist gerettet!

Weiter nach Osten will ich nicht, also zurück nach Port Augusta! Auf dem Weg dahin darf ich die Alligator-Gorge nicht auslassen, nur, es ist ein Hitze-Tag, und ich stoße an meine physischen Grenzen beim Herumkraxeln in der Schlucht. Also gönne ich mir eine Woche Eyre-Halbinsel mit Strandspaziergängen und Faulenzen. Leider ist der Wind zu stark, aber die Austern schmecken super.

Die Durchquerung der Nullarbor Plains steht bevor. Es wird sich gewaltig ziehen. Von Ceduna bis Norseman sind es 1200 Kilometer. Fünf Tage habe ich mir vorgenommen, mit Abstechern zum Lake MacDonnell und nach Fowlers Bay und dann die Head of Bights mit Blick von der Steilküste auf den Indischen Ozean werden für die monotone Fahrt entschädigen.

 

Und genauso kommt es: abenteuerliche „Off Road Drives“ an den Stränden der Salzseen und des Ozeans unterbrechen die einschläfernde Langeweile der baum- und strauchlosen Ebene. Nur die alle 200 Kilometer auftauchenden „Roadhouses“ mit ihren Versorgungseinrichtungen bilden eine Abwechslung. Einmal führt der Highway über 100 Kilometer schnurstracks, ohne eine einzige Kurve Richtung Westen. Man könnte das Lenkrad festbinden!

 

Dann trifft der Eyre Highway auf das Meer, an der Great Australian Bight und das monotone Braun wird durch ein Blau aufgelockert, so blau, dass es fast unwirklich erscheint. 60 Meter fällt die platte Ebene senkrecht ins Meer und gewaltige Wellen nagen an ihren Grundfesten und brechen Meter für Meter ab, und das schon seit Millionen von Jahren. Was für ein Anblick und wie angenehm für die staubtrockene Luft, die sich plötzlich mit Salzwasser-Gischt füllt!

 

Es ist die längste, zusammenhängende Steilküste in der südlichen Hemisphäre, „and takes everyone‘s breath away!“ Gegen Ende der Steilküste, bei den Banda Cliffs finde ich eine Möglichkeit, runterzufahren und für die Nacht zu bleiben. Hier treffen mich die Begriffe Einsamkeit und Weite bis ins Innerste.

 

Dann die Grenze zwischen South Australia and Western Australia. Obligatorische Kontrolle aller Nahrungsmittel zwecks Vermeidung der Einschleppung eventueller Fruchtfliegen, ansonsten der einsamste Binnengrenzübergang, den ich kenne.

 

Eucla, der östlichste Ort in WA weist ein Hotel, ein Restaurant, einen Caravanpark und einen Golfclub, eine meteorologische Station und ein Museum in der alten Telegraphenstation auf. Der Eucla Pass in der Nähe des Ortes ist – abgesehen von derjenigen in Madura – die einzige Erhöhung an der 200 Kilometer langen Großen Australischen Bucht, die einen Ausblick über das Meer bietet. Lustig auch der Zeitunterschied zu Perth: eine Dreiviertel-Stunde ist es hier früher, habe ich auch noch nie gehabt.

 

Nach Mundrabilla und Madura werde ich wegen eines schweren Unfalls zweier Roadtrains über die Felder umgeleitet. Autos ohne 4WheelDrive müssen warten. Ich bin froh, es bläst ein starker Wind, wahrscheinlich verursacht von einem Feuer im Norden. Wie ich drei Tage später erfahre ist die Ost-West Verbindung dann für fast zwei Wochen gesperrt. Glück gehabt, es hätte keine Alternative gegeben!

 

In Caiguna startet die „90 Mile Straight“, also Lenkrad festbinden und zurücklehnen für 147 Kilometer! Bei Balladonia heißt es aufpassen: es kommt eine Rechtskurve! Die ersten Bäume tauchen auf. In Fraser Range fragt mich ein Autofahrer, ob ich ihm helfen kann: der Motor seines Autos ginge ständig aus. Kann ich zwar nicht, aber ich fahre selbstverständlich bis Norseman hinter ihm, warte, bis er wieder starten kann und wir landen sicher an der Werkstatt, die er inzwischen benachrichtigt hat.

Der „Goldrush“ war der Grund für die Entstehung von Norseman. 1894 entdeckte Lawrence Sinclair auf seinem Pferd Norseman ein reichhaltiges Goldvorkommen und benannte die Gegend danach. Rund um den Ort befinden sich zahlreiche Abraumhalden sowie neben einigen kleineren Minen die große Mine der Central Norseman Gold Corporation. Auf dem Weg nach dem nur 200 Kilometer entfernten Esperance am Antarktischen Ozean stoppe ich an dem Platz, wo einst die Siedlung Dundas war, das eigentliche Zentrum des Goldschürfens.

Dundas

Unheimlicher Platz, alles zugewachsen, nur noch Grundmauern verstecken sich unter Büschen. Ich finde das Grab eines sieben Monate alten Kindes, verstorben 1897. Vereinzelt liegen noch Schürfwerkzeuge und Haushaltsutensilien herum, überall sind ausgetrocknete Salzseen. Reifenspuren zeugen davon, dass manche befahrbar sind, es sollen aber einige Pickups eingebrochen und versunken sein. Ich verfahre mich völlig in dem Gewirr vieler Offroad Tracks, will für die Nacht bleiben, aber irgendwie spüre ich das Unheimliche, das über dieser Gegend zu liegen scheint und mache mich aus dem Staub.

Lucky Bay

In Esperance geben die Stoßdämpfer an der Vorderachse den Geist auf – und das kurz vor Weihnachten. Nach einigen Telefonaten mit meinem Vermieter bekomme ich zwei neue spendiert, nur, wer baut sie mir ein? Ein Outdoor Specialist zeigt sich sehr bemüht und verschafft mir einen Termin in Albany, am Tag vor Weihnachten, genial!

 

Bis zum Werkstatt-Termin nehme ich mir Zeit für Esperance. In der Umgebung gibt es viele Strände, die Möglichkeiten zum Schwimmen, Surfen und Tauchen bieten. Nahe der Stadt findet sich ein See, der aufgrund seines – bei bestimmten Wetterbedingungen – pinkfarbenen Wassers auch „Pink Lake“ genannt wird.

 

In der Umgebung der Stadt gibt es fünf große Nationalparks, der größte, der Cape-Le-Grand-National Park brennt momentan. An seinem Rand liegt die wohl idyllischste Bucht der Südküste: Lucky Bay. Der Campground ist seit Monaten ausgebucht, aber das Schönste: Man muss nicht den 50 Kilometer Straßenumweg nehmen, sondern kann von Esperance aus auf dem Sandstrand dorthin gelangen. Was für ein Erlebnis!

 

Die 36 km lange Rundfahrtstrecke Esperance Great Ocean Drive bietet eindrucksvolle Blicke auf die Küste und ihre weißen Dünenstrände. Schwimmen ist unsicher, wegen permanenter Haifischgefahr, von den giftigen Quallen gar nicht zu reden. Das Klima an der Südküste ist eher mediterran gemäßigt, ungewöhnlich, wenn man aus dem überhitzten Busch kommt.

 

Auf dem von Weg nach Albany treffe ich – auf einer Rest Area - einen „Grumpy Old Bastard“, der vor 50 Jahren von Hamburg nach Australien ausgewandert ist. Die Reparatur klappt perfekt und ich fahre zurück und verbringe mit ihm die Weihnachtstage „On the Road“!

Weihnachtsgefühle kommen bei dieser Hitze sowieso nicht auf, aber es war nett mit dem alten Herrn und Rotwein. Ich denke, ich fahre – mit neuen Stoßdämpfern – zum Porongorup National Park. Da gibt es, am Castle Rock, einen „Granite Skywalk“ mit wunderschöner Aussicht!

 

Vom Porongorup Campground gibt es die Möglichkeit einer kleinen Bergtour, hinauf zur Devil’s Slide. Der Blick von oben auf die Stirling Ranges macht meinen nächsten Plan zunichte. Es brennt lichterloh am Bluff Knoll, dem mit 1100 Metern höchsten Gipfel des Stirling National Parks. Diese verdammten Waldbrände! Gottseidank habe ich bis jetzt Glück gehabt!

Plätze am Meer zu finden ist in dieser Jahreszeit ohne Voranmeldung fast unmöglich, das hatte ich nicht bedacht. Ganz Australien macht Urlaub am Meer. Bleiben die vielen Stellplätze im Innern an Bächen und Seen. Beim Warren Campground, am gleichnamigen Flüsschen, gibt es noch viele freie Plätze, vielleicht weil heute Sylvester ist? Man kann kleine Wanderungen im dichten, grünen Busch unternehmen, Schwimmen ohne Krokodilgefahr obwohl die Außentemperaturen nicht unbedingt dazu einladen.

 

Vor allem kann man den gleich nebenan stehenden Dave Evans Bicenntenial Tree besteigen. Der Baum liegt im Warren-Nationalpark und wurde 1988 zu einem Aussichtsbaum ausgebaut, als Teil der 200-Jahr-Feier der europäischen Besiedlung des australischen Kontinents. Zu dieser Zeit war dieser Baum wohl schon im Wachstum begriffen. Die Plattform am oberen Ende liegt in 75 Meter Höhe, während die erste Plattform schon auf 25 Meter zu finden ist. Über 130 Stahlsprossen und vier Leitern innerhalb der Plattformen mit jeweils 26 Leitersprossen kann man die höchste Plattform erreichen, die bei starkem Wind um 1,5 Meter in jede Richtung schwingt. Von oben hat man bei gutem Wetter einen Blick, der 40 Kilometer weit ins Land reicht. Eine richtiger Klettersteig, ohne Sicherungen und sehr ausgesetzt und das bei den übervorsichtigen Aussies! Ich gebe es ja ungern zu, aber ich habe am nächsten Tag tatsächlich Muskelkater in den Oberschenkeln!

Cape Leeuwin wartet! Es ist der südwestlichste Punkt des australischen Festlandes. Mit dem Kap der Guten Hoffnung und Kap Hoorn gilt es als eines der drei „großen“ Kaps der Südhalbkugel und als symbolischer Wegpunkt für das Erreichen oder Passieren von Australien für die Hochseeschifffahrt vom oder zum offenen Indischen Ozean. Und selbstverständlich steht da auch ein Leuchtturm.

 

Hier treffen sich Südsee und Indischer Ozean (nicht wirklich) und das macht Leeuwin zum Hotspot. Nach Süden zur Antarktis wären es noch knapp 3000 Kilometer, nach Westen bis Afrika etwas mehr.

Ich hab‘ dann noch einige Versuche unternommen, einen Platz am Meer zu finden, so beispielsweise in Hamelin Bay (Rochen-Sammelplatz), bei Margaret River (Walhaie) oder am Beach von Yallingup: nichts zu machen. Das einzige, was es in rauen Mengen gab war Wind!

 

Für alle Nachahmer: Vorher Platz reservieren und nicht am Wochende versuchen!

 

So bleibt mir nichts anderes übrig, als von Bunbury wieder einen Schlag nach Osten zu machen. In der Nähe von Collie entdecke ich den Lake Stockton mit tiefblauem Wasser und igle mich direkt am kleinen Steilufer ein für die restlichen Tage, bevor ich mein Motel in Perth beziehe. Es ist auch wieder viel wärmer hier und für ein Erholungsgebiet ist wenig los, klar, die sind ja alle am Meer!

Ein kleines Intermezzo gönne ich mir noch: den Besuch des Wave Rock bei Hyden. Der Wave Rock ist eine etwa 2,7 Milliarden Jahre alte Granit-Gesteinsformation in Australien, die durch Erosion und Witterung zu einer Welle geformt wurde. Schon die Aborigines nannten ihn eine Welle aus Gestein. Die Welle ist 15 Meter hoch und etwa 110 Meter lang.

 

Die Formation ist eine der beliebtesten Naturattraktionen Australiens und liegt in der Nähe von Hyden ca. 350 km östlich von Perth, wo der westaustralische Weizengürtel an das Outback grenzt. Von hier aus wären es nur noch 300 Kilometer zurück nach Norseman.

 

Für mich aber wird es Zeit, mein Australien Tripp neigt sich dem Ende zu. Ein paar Tage ausspannen in Perth, die Stadt kennenlernen, den Zoo besuchen und mit dem Zug nach Fremantle fahren, das wars dann. 4WheelDrive waschen und zurückgeben, ja und dann geht’s weiter mit dem Flugzeug über Sydney nach Auckland, zum nächsten „Abenteuer“.

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